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SMX 2013 in München – Review Tag 1

Die SMX – die Search Marketing Expo ist eine der weltweit größten und wichtigsten Konferenzen für Suchmaschinenmarketing und Suchmaschinenoptimierung . Zwei Tage treffen sich hier Experten – also SEOs aus Agenturen oder Inhouse, um in Workshops und Vorträgen auf den neuesten Wissenstand im Marketing rund um Gooogle & Co. zu kommen. 

Dies sind unsere persönlichen Highlights aus dem SMX Programm – Tag 1 im Hilton München:

AdWords: Aktuelle SEM Herausforderungen

smx 2013 MünchenBeindruckend, und deutlich tiefergehender als im Programm angekündigt war der Vortrag vom AdWords-Experten Brad Geddes (Founder, Certified Knowledge). Der sowohl als Redner überzeugt und auch komplexere Fragen auf den Punkt beantwortet. Der nicht wirklich passende Titel „Strategische Ansätze für unterschiedliche AdWords Ziele“ sei dahin gestellt. Der Vortrag von Geddes selbst brachte auf den Punkt, was dem AdWords Professionals im Moment Sorgen macht und er lieferte viele antworten hinzu. Was bringen die „Erweiterten Kampagnen“ denn nun? Wie lassen sich bestehende Kampagnen darin abbilden, wie können weiterhin die eigenen Ziele abgebildet werden? Wie kann verhindert werden, dass faktisch Google die Kontrolle über die Kampagnen und deren Ausrichtung übernimmt? Das alles an eingängigen Beispielen erläutert. So muss das sein: Praxisnah und kompetent. Sein Buch „Advanced Google AdWords“ sei an dieser Stelle ausdrücklich empfohlen.

Das ist SEO

Spannend, mit kleineren Hängern, war die mit vielen Vorschuss-Lorbeeren angepriesene „Webmasters on the Roof“-Session. In der Tat waren weniger die Themen oder Neuigkeiten, die Highlights dieser Session, sondern die Köpfe der illustren Runde. Spannend vor allem solche Größen wie Danny Sullivan (Editor-in-Chief, Search Engine Land) und Richard Baxter (Founder & Director, SEOgadget) nicht in einem starren Vortrag, sondern als „real people“ diskutieren und scherzen zu sehen. Und doch gab es zahlreiche intelligente und teils erkenntnisreiche Kommentare. Vor allem fand ich das neue Selbstverständnis der SEOs einen starken Ansatz. Als Experten für das Userverhalten, an der zentralen Schnittstelle User-experience- Suchmaschine-Website., die in vielerlei Hinsicht dem klassischen Marketing-Ansatz weit voraus ist… Auch der Exkurs – der SEO-Experte als Daten-Bibliothekar ist mit Sicherheit ein Ansatz mit Potential. Also los, stellt Bibliothekare oder besser noch Geisteswissenschaftler ein!

Kein Mensch braucht Links

Es gab in der „Webmasters on the Roof“ Session aber dann doch diese Momente: Eine  – wenn auch nicht unbedingt neue – Erkenntnis wurde im Gespräch offenbar: Links sind nicht mehr der Dreh- und Angelpunt des Internets. Können Sie also noch als Qualitätsindikator für Seiten gelten? Basiert doch Googles Algorithmus auf Link-Popularity! Bring man die Diskussion – ein wenig überspitzt – auf den Punkt, wird klar, das sich hier ein Paradigm Shift manifestiert: Sind wir mal ehrlich: Man setzt keine Links mehr – wenn man überhaupt noch eine eigene Website betreibt. Eigentlich sind Links im „Social Web“ – wenn man es schon so nennen mag – nicht mehr üblich. Ein faszinierender Gedanke, der nicht nur für Google so Einiges in Frage stellt..

Das ist der neue Weg, (Danke, Facebook!?) das ist der Social Graph. Nun ist hier (nicht nur) für Google hier natürlich das Problem: Wer sind hier die „Authorities“? Das die Google Marschrichtung hier ganz klar in das Thema Authorship (Google+) und Personalisierung sind hat Jake Hubert, (Business Product Manager, Google Inc.) mit „AuthorRank – vom Autor zur Autorität: warum das Konzept Google+ so wichtig ist“ deutlich gemacht. So langsam wird das Google+ Konzept endlich greifbar.

Facebook unchained

Extrem interessant zudem – wenn auch für meinen Geschmack ein wenig zu sehr off-toppic – die Ausführungen von Julius van de Laar (Kampagnen- und Strategieberater), sein Vortrag „Vom Klick zur Aktion: Storytelling, BIG Data und Microtargeting – welche Innovationen lassen sich aus dem politischen Campaigning übertragen?“ Kaum kritische Stimmen hier, leider, zeichnet das Vorgehen doch ein erschreckendes Bild der modernen, entfesselten Propaganda und lässt auf diese Art gewonnene Wahlen in einem sehr  kritischem Licht erscheinen. Spannend aber allemal und eine Präsentation, die formal begeistern konnte.

SMX – lohnt sich das?

Mein Fazit der SMX 2013: Spannende Vorträge und Diskussionen. Gut investiertes Geld, wenn auch manchmal der Aha-Moment ausbleibt. Die Stimmung ist entspannt und viele normale Menschen unter den Besuchern. Gerne wieder!